FREIWIRTSCHAFT

Nr. 4 Jan./ Febr. 2004

 

Mitteilungsblatt des gemeinnützigen Vereins

DEUTSCHER FREIWIRTSCHAFTSBUND e. V.

 

Rundbrief gegen die Verwässerung der Erkenntnisse Silvio Gesells und für eine Konzentration auf das uns heute schon Mögliche

 

Liebe Mitstreiterinnen, liebe Mitstreiter!

 

Sie kennen sicher den negativ gemeinten Aus-druck, „den Vortrag kann man sich schenken." Hätten Sie es für möglich gehalten, dass dieser Ausdruck auch wörtlich genommen werden kann und dann sogar als Weihnachtsgeschenk daher-kommt? Ein Leser meines Gesell-Buches über-raschte mich kürzlich mit einem Fax, das ich im Original beifügen muss, weil es fast so unglaublich ist wie die in meinem Buch abgebildete „Fliegenklatsche für Tierfreunde": (Beilage A) Und dabei dachte ich schon, nach über 1200 Vorträgen nichts Überraschendes mehr erwarten zu können. Jeanette K. aus Ostdeutschland schrieb mir am 29. Januar 2004:

„Werter Herr Benjes, ich bin Gemeinschafts-kunde-Lehrerin an unserer Schule und in der Kl. 10 habe ich mich mit meinen Schülern, unter der Rubrik „Wirtschaftsordnungen", auch an das Thema Freiwirtschaft herange-wagt. Nun habe ich zwar Ihr Buch gelesen und die Schüler waren fleißig im Internet auf der Suche, aber so richtig befriedigen tut mich dies alles noch nicht. Darum meine An-frage: Wäre es möglich, dass Sie in unsere Schule kommen und meinen Schülern in einem Vortrag und anschließendem Gedan-kenaustausch die Ideen von S. Gesell nahe bringen? Mir ist klar, dass Sie sicher vielbe-schäftigt sind, aber ich würde mich freuen, wenn Sie vielleicht doch Zeit finden könnten oder eine andere Möglichkeit für uns sehen! Mit freundlichen Grüßen, Jeanette K."

Bei meiner Antwort hatte ich zu berücksichtigen, dass dieser vorbildlichen Lehrerin wahrscheinlich kein Etat zur Verfügung steht, aus dem die Kosten für ein bescheidenes Honorar inklusive Fahrtkosten (insgesamt ca. 200,- Euro) bezahlt werden könn-ten. Da beweist also eine Lehrerin endlich einmal Mut, und man kann ihr nicht helfen, es sei denn, man würde ihr vorschlagen, sich durch Selbst-ausplünderung um die Zukunft ihrer Schüler ver-dient zu machen. Die inzwischen eingetretene Funkstille scheint meine Annahme zu bestätigen. Nach Rücksprache mit unserem Schatzmeister Michael Musil, der meine Befürchtung bestätigte, dass dem Verein noch kein Feuerwehretat für der-artige Entscheidungen zur Verfügung steht, habe ich dieser Frau ein paar Alternativen vorgeschla-gen und zunächst einmal angeboten, zur Appeti-tanregung jedem ihrer Schüler kostenlos ein Lepo-rello zu schicken.

 

Es ist sicher nicht Sache der Lehrer/innen, sich auf die Jagd nach Sponsoren zu begeben oder den Schülern vorzuschlagen, auf einen Teil ihres Ta-schengeldes zu verzichten. Aber hier muss eine Lösung gefunden werden. In meiner Schulzeit ha-ben wir die Eltern um zwei Groschen gebeten, um am nächsten Tag ein Kasperletheater oder einen von Schule zu Schule reisenden Zauberer erleben zu können, aber die Zeiten haben sich geändert; vor allem in den neuen Bundesländern, wo es die Lehrer oft genug mit Kindern zu tun haben, deren Eltern arbeitslos sind oder um ihren Arbeitsplatz bangen.

Nun, wir sollten diesen Zustand nicht beklagen und anschließend einfach zur Tagesordnung überge-hen, sondern als Herausforderung betrachten und zunächst einmal das Positive zur Kenntnis nehmen: 1.) Es gibt an den Schulen offenbar einen Bedarf für Vorträge dieser Art. 2.) Uns stehen erfahrene und bewährte Referenten zur Verfügung. 3.) Wir haben in unseren eigenen Reihen Experten, die den Schulen auch noch nach der Initialzündung eines Vortrags beratend zur Seite stehen werden. 4) Wir sind als gemeinnützig anerkannter Verein jetzt auch in der Lage, den Veranstaltern die Kosten abzugsfähig zu quittieren.

Was uns z.Zt. noch fehlt fehlt ist die finanzielle Ausstattung. Schatzmeister Michael Musil schlägt daher vor, das Thema Spenden und Erbschaften (!) nicht länger allein den großen Naturschutzverbän-den und anderen förderungswürdigen Institutionen zu überlassen. Ich finde &endash; er hat Recht! Bitte den-ken Sie mal darüber nach, ob es Ihnen möglich wä-re, dem Verein mit einer Spende im wahrsten Sinne des Wortes „auf die Sprünge" zu helfen.

 

NWO-Veteran Karl Schnaus aus Butzbach in Hes-sen, dem ich das schöne Porträt von Silvio Gesell verdanke (auf der Titelseite meines Buches sowie auf den neuen Leporellos), hat sich bereit erklärt, eine Postkarte entwickeln zu lassen, die unserer Sache dient. Ich hoffe, die Leserschaft schon in absehbarer Zeit mit dem Resultat unserer Überle-gungen (und seiner Spende!) überraschen zu kön-nen.

 

Der Freiwirt Klaus Müller aus Meitingen (15 km nördlich von Augsburg) hat schon vor Jahren den Wert von Kleinschriften erkannt und diese weiter-entwickelt . Sein neuestes Faltblatt „Ist Geld wich-tig?" (Beilage B), ist bei einem Stückpreis von nur 5 Cent (zuzüglich Versandkosten) unter der fol-genden Adresse erhältlich: Dr.-Adenauer-Ring 5, 86405 Meitingen, Tel. 082 71 -56 47.

Im Zusammenhang mit unserem Umzug nach Nord-deutschland wurden natürlich auch neue A-dressenstempel fällig. Das brachte mich auf die Idee, in die Geschäftsbeziehungen zu den Buch-händlern frischen Wind zu blasen. Diese leiden bekanntlich unter der Tatsache, dass Arbeitslose in der Regel keine Bücher kaufen, obwohl ihnen die Zeit zum Lesen im Überfluss zur Verfügung steht. Ich habe daher vor, meinen Buchsendungen einen „Knaller" beizulegen, dem der Buchhändler ent-nehmen kann, dass er eigentlich gut beraten wäre, auf die Arbeitslosen zuzugehen, statt sich über deren Fernbleiben zu ärgern. Wie? Ganz einfach: Auf meinen Rechnungsformularen stand bisher nur: 35 % Buchhändlerrabatt. Jetzt lege ich eine zusätzliche Honigspur und zwar mit Hilfe meines brandneuen Stempels, einem Zweizeiler in Grün und zusätzlich rot unterstrichen! Und so sieht der fulminante Stempelabdruck dann aus:

NEU: 40 % Schaufenster-Rabatt:

2 Bücher bestellen, eins ins Fenster!

Die ersten drei haben schon angebissen. Einer bestellte schon zum zweiten Male - nicht 2, son-dern 6 Exemplare (dann übernehme ich auch noch die Frachtkosten). Da bleibt dann für den Buch-händler natürlich ganz schön was hängen. Und was bleibt uns? Er hat die Arbeitslosen im Laden! Und die empfehlen das Buch nach der Lektüre weiter! Mein Vorschlag, dem Schaufensterexem-plar möglichst auch ein Leporello zur Seite zu le-gen, bringt die Leute, die angeblich gar keine Bü-cher mehr kaufen, dazu, sich am Schaufenster die Nase platt zu quetschen! Haben die Buchhändler erst einmal eingesehen, dass auch sie etwas lei-sten müssen, um den rettenden Ausweg aus der Arbeitslosigkeit bekannt zu machen, ist es nicht mehr weit bis zu der Erkenntnis, dass sie &endash; neben den Arbeitslosen &endash; direkt oder indirekt von dieser Aufklärung profitieren werden.

Nun hat ja nicht jeder einen Buchladen; aber &endash; aus dieser Erkenntnis lassen sich weitere Maßnahmen ableiten, die ich für zumutbar halte und darum der Leserschaft empfehlen möchte. Es handelt sich dabei um eine jener „Übungen", die das Mutigwer-den zum Ziel haben und mit dem Mutiggeworden-sein ihren krönenden Abschluss finden, der sich bei vielen Anlässen so oder so nutzen lässt. Was hätten wir nicht schon alles erreichen können, wenn wir nur etwas mutiger, ausdauernder und zuversichtlicher gewesen wären?!

 

Die eine „Übung" geht so: Man geht in eine Buch-handlung und lässt sich beraten. „Es soll ein Ge-schenk sein. Etwas Praktisches - wissen Sie. Et-was, das meinem Freund wieder Hoffnung gibt. Er ist nämlich arbeitslos &endash; und das schon ziemlich lange." Dann eine kurze Pause, um der Bedienung die Möglichkeit zu geben, Ihnen Vorschläge zu un-terbreiten.

 

Die Auswahl wird nicht gerade üppig sein, und bestenfalls wird Ihnen der Bestseller „Sorge Dich nicht &endash; lebe!" von Dale Carnegie empfohlen. „Ach, das Buch hat er doch schon. Nein, ich dachte da eher an das Thema Vollbeschäftigung statt Ar-beitslosigkeit &endash; oder so ähnlich. Mehr als ein be-dauerndes Kopfschütteln werden Sie nicht ernten. Kein Problem, denn nun kramen Sie einen zerknit-terten Zettel aus der Tasche und fragen beiläufig, ob das Buch „Wer hat Angst vor Silvio Gesell?" vorrätig ist. Der Rest ist Routine: Die Buchhandlung bestellt das Buch, und der Laden wird zur Anlauf-stelle für Arbeitslose, siehe oben!

 

Vor einiger Zeit habe ich an dieser Stelle vor dem ehemaligen Jesuitenpater Prof. Dr. Heinrichs aus Berlin gewarnt, der vor einigen Jahren versuchte, uns mit Hilfe seines Buches „Sprung aus dem Teu-felskreis" auf andere Gedanken zu bringen. Das ist ihm zum Teil ja auch gelungen, denn wie hätte er sonst bei der INWO unwidersprochen fordern kön-nen, die Bezeichnung Freiwirtschaft und den Namen Silvio Gesell möglichst nicht mehr zu verwenden?!

Inzwischen wird meine ablehnende Haltung gegenüber diesem U-Boot auch von anderen Freiwirten übernommen. In betont sachlicher und geradezu wissenschaftlicher Form wirft Josef Hüwe (INWO) Prof. Heinrichs vor, sich zunehmend an Karl Marx zu orientieren, während er von Gesell nur noch die Umlaufsicherung des Geldes gelten lasse. Unter dem Titel „Im Schatten alter Animositäten" entlarvt Josef Hüwe die marxistischen Vorstellungen von Prof. Heinrichs und bestätigt damit meine seit Jahren vertretene Meinung, dass es sich aus freiwirtschaftlicher Sicht nicht lohnt, sich mit ihm noch länger zu befassen. Der von Prof. Heinrichs bereits angerichtete Schaden (demoralisierende Verunsicherung neuer Mitstreiter) kann aus der Sicht unserer Gegner fast schon als „erfreulich" und beachtlich bezeichnet werden. Der Mann verfügt als Ex-Jesuit über ein Geheimwissen, das nur Jesuiten, Freimaurerlogen, Illuminatis, der Mafia und den Geheimdiensten zur Verfügung steht.

 

In der zweiten Jahreshälfte 2004 wollen wir interessierten Mitstreitern den Einstieg in die Kunst der freiwirtschaftlichen Überzeugungsarbeit schmackhaft machen. Ob im kleinen Kreis vor Kollegen oder „nur" vor Familienmitgliedern oder im Rahmen einer größeren Informationsveranstaltung, die Argumente sind da, sie stehen uns sogar reichlich zur Verfügung, nur - sie müssen natürlich auch „angebracht" werden können, und das ist eine Kunst! Kunst kommt bekanntlich vom Können; und das Können ergibt sich leider nur aus der Übung. Man kann sich das Können also nicht allein durch Lektüre und Willenskraft aneignen; jeder Autofahrer oder Schlittschuhläufer wird das bestätigen können. Wir haben uns daher entschlossen, der interessierten Leserschaft im Herbst 2004 ein Wochenendseminar anzubieten, für das der NWO-Experte Prof. Dr. Johannes Jenetzky als Referent gewonnen werden konnte (Beilage C).

 

In letzter Zeit ist das Interesse an der seit 2002 laufenden Apfel-Brief-Aktion „Kirche" wieder leicht gestiegen. Dafür gibt es zumindest zwei Gründe: 1.) Neue Mitstreiter/innen durch die voranschreitende Verbreitung meines Buches, in dem die Aktion detailliert beschrieben wird.

2.) Wegen der geradezu verzweifelten (finanziellen!) Situation der Kirchen, die erstmalig auch ihre eigenen Mitarbeiter/innen auf die Straße setzen müssen, weil ihnen das Wasser bis zum Halse steht. In dieser Situation den rettenden Ausweg der Freiwirtschaft sehenden Auges zu ignorieren, dazu gehört schon eine ziemliche Portion Dickfelligkeit.

 

Die Landesbischöfin von Hannover, Frau Dr. Margot Käßmann, von mehreren Seiten und natürlich auch von mir längst informiert, hat sich jedoch nach eingehender Beratung mit Wirtschaftswissenschaftlern ihres Hauses dazu entschlossen, die Apfel-Brief-Aktion „Kirche" zu ignorieren. Diese erfahrene Frau wird sich gesagt haben: So etwas muss man aussitzen, das hört dann auch ganz von allein wieder auf. Sicher, nach Eintritt der Vollbeschäftigung hört das auf, aber vorher ganz bestimmt nicht! Um der fernsehflotten Landesbischöfin, die sich keine Talkshow entgehen lässt, das Umdenken zu erleichtern, habe ich ihr zum Jahresausklang einen zweiten Apfel-Brief geschrieben (Beilage D), dem voraussichtlich weitere folgen werden. Es wäre nun sehr hilfreich, wenn noch weitere Personen sich dazu aufraffen würden, ihr einen lieben Brief zu schreiben. Die originellsten Briefe werden wir &endash; Ihr Einverständnis vorausgesetzt &endash; ins Internet stellen.

 

Prof. Dr. Eckhard Grimmel (Uni Hamburg) hat meinen Vorschlag, die Rundbrief-Leserschaft regelmäßig mit Argumenten zu versorgen, positiv aufgenommen. Um diese Beilagen „für den Ernstfall" sammeln bzw. gesondert abheften und bei Bedarf leicht auffinden zu können, werden wir die Einzelblätter grundsätzlich zweiseitig bedrucken, um das Vermischen mit anderen Themen und Autoren zu vermeiden. Um von Anfang an Ordnung in diese nützliche Themenreihe zu bringen, haben wir in der Beilage E der Seite 1 mit dem Thema „Soziale Polarisierung" (vom letzten Rundbrief!) auf Seite 2 das neue Thema „Mobbing" gegenübergestellt. Wer hätte übrigens gedacht, dass auch Mobbing, ein immer mehr um sich greifendes Problem, eine Folgeerscheinung der sozialen Erosion ist?

 

Wenn eine eheliche Beziehung von inniger Liebe über nachlassende Zuneigung in brennenden Hass umschlägt, ist das Resultat ein Scherbenhaufen, der oft mit einer beruflichen Existenzvernichtung einhergeht. So war das auch beim Versenken der NWO-Zeitschrift DER 3. WEG durch ferngelenkte U-Boote. Damals kam die treibende Kraft, Thomas Seltmann, vom Vortragssaal der Silvio-Gesell-Tagungsstätte in den Speisesaal gerannt, um seine Freude über diesen Abschuss in folgende Worte zu kleiden: „Und jetzt geht es an den Leichenschmaus!" Auf diesem Begräbnis wurde die von Seltmann und Olbricht konzipierte Folgezeitschrift HUMANWIRTSCHAFT wie ein Patentrezept in den Himmel gehoben, mit dem die Talsohle der Freiwirtschaft nun endlich durchschreitbar geworden sei. Mit einer Erbschaft über 850.000,- DM, (meine letzte notarielle Amtshandlung als FSU-Versitzender) wurde das für Wahlkämpfe dingend benötigte Geld in dieser Zeitschrift nahezu restlos verbraten. Die Zeitschrift sah übrigens aus wie eine Hauspostille der Deutschen Bank. Mit getürkten Leserbriefen ließen sich die Redakteure Seltmann und Olbricht so lange feiern, bis dem Schatzmeister Otto Fiedler nichts anderes mehr übrig blieb, als das fröhliche Geldausgeben per Notbremse zu beenden. Diesem Liebesentzug folgte Ende 2003 eine Schlammschlacht (mit anschließender Scheidung) die in der NWO-Bewegung ihresgleichen sucht.

 

Und nun kommt der eigentliche Clou: Die abgehalfterten Redakteure Seltmann und Olbricht wurden durch den tüchtigen Autor Günter Hannich ersetzt, der im Januar seine erste (respektable) Nummer der HUMANWIRTSCHAFT abgeliefert hat. Doch so schnell und kampflos wollten sich die gelackmeierten und vom eigenen Rausschmiss offenbar völlig überrumpelten Namensgeber der HUMANWIRTSCHAFT (und Totengräber des Vorgängers „DER 3. WEG") denn doch nicht geschlagen geben:

„Mit einem noch besseren Titel", wie sie in einem Aufruf ausdrücklich schreiben, und zwar mit der ulkigen Bezeichnung „WIRTSCHAFT MENSCHLICH", versuchen sie, die Leser der HUMAN-WIRTSCHAFT auf ihre Seite zu ziehen. Vor diesen Bollerwagen der Verzweiflung haben sich Prof. Dr. Margrit Kennedy und Carl Amery spannen lassen, die offenbar allen Ernstes glauben, dass eine hin- und hergerissene Leserschaft nun auch gleich in Scharen zu ihnen überläuft. Sie wollen die Startfinanzierung in Höhe von 80 000,- Euro (!) auch nicht etwa aus eigener Tasche bezahlen, sondern gehen davon aus, diesen stattlichen Betrag bei betuchten Abonnenten der HUMANWIRTSCHAFT abgreifen zu können.

 

Noch einmal: Erst vernichten sie (erfolgreich!) die Zeitschrift DER 3. WEG, und nun versuchen Sie, die HUMANWIRTSCHAFT zu zerstören, um „WIRTSCHAFT MENSCHLICH" auf die Beine zu stellen - und das ganz ungeniert mit Hilfe einer widerrechtlich angeeigneten Adressenkartei! Wie dieser dreiste Vorstoß der Troika Kennedy, Seltmann und Olbricht auch immer ausgehen wird, eins steht heute schon fest: Der lachende Dritte wird das Großkapital sein, dem es einmal mehr gelungen ist, zumindest Teile der NWO-Bewegung zu unterwandern, zu verunsichern, gegen einander auszuspielen, zu spalten und damit auf Jahre hinaus zu schwächen.

 

In unserer Kreiszeitung (Syke) stand kürzlich der folgende Bericht: „Zusammen mit unserer Parallelklasse besuchten wir den Landtag in Hannover, und wir müssen sagen, wir waren geschockt. Wir hatten uns auf eine sachliche und ruhige Diskussion über Themen auf der Tagesordnung vorbereitet. Wir dachten, dass die Politiker einander zuhören und sich gegenseitig aussprechen lassen würden, aber uns wurde das Gegenteil geboten. Von der Zuschauertribüne über dem Saal verfolgten wir eine öffentliche Sitzung, und das, was einem da unten von den Politikern geboten wurde, kann man nur als beschämend bezeichnen.

Politiker, die eine Rede hielten, wurden von anderen Politikern unterbrochen, beleidigt und angeschrieen. Andere verfolgten noch eine andere Taktik: Sie ignorierten einfach die Redenden, sie unterhielten sich lieber lautstark über mehrere Tische hinweg mit ihren Parteikollegen, lasen Zeitung oder sprachen mit ihren Kolleginnen über ihren neuen Lippenstift, den sie dann natürlich auch gleich ausprobieren mussten.

Diese Leute machen für uns Politik und sollten eigentlich Vorbilder sein. Wenn wir uns gegenüber unseren Lehrern oder Klassenkameraden so verhalten würden, würde in der Schule gar nichts mehr klappen. Wir hatten uns das „Politik machen" anders vorgestellt. Unsere Erwartungen wurden enttäuscht &endash; dass Politiker so miteinander umgehen, hätten wir nie erwartet..."

 

Zum Glück hat dieser traurige Bericht eines Klassensprechers auch eine sehr positive Seite: Diese jungen Leute werden sich nicht mehr so leicht als Stimmvieh missbrauchen lassen! Sie werden uns zuhören, wenn wir sie ansprechen; und sie werden auch ohne Kenntnis einer freiwirtschaftlichen Lösung einsehen, „dass es so nicht weitergehen kann". Hier bietet sich also ein Umfeld für das freiwirtschaftliche Aktivwerden, wie man es sich schöner und dankbarer gar nicht vorstellen kann.

 

Wenn Ihnen also die Arbeitsämter zu deprimierend, die Sozialämter zu traurig und die Fußgängerzonen zu abgelegen erscheinen, dann stellen Sie sich doch einfach mal vor eine Schule! Ob diese jungen Erwachsenen völlig ahnungslos in das Leben entlassen werden &endash; oder nicht, das hängt doch auch von uns ab! Würden wir diese Aufklärung nicht übernehmen, wer täte es dann? Das neue Doppelfaltblatt (Leporello) wurde ganz speziell für diesen Zweck entwickelt. Um das Verhältnis Stückzahl / Frachtkosten zu optimieren, empfehle ich die Abnahme von 50 Exemplaren = _ 7,50 + 1,60 Frachtkosten = _ 9,10 insgesamt.

 

Eben kommt eine e-Mail von der Evangelischen StudierendenGemeinde Berlin: Anfrage wegen eines Vortrags am 22. Mai 2004 im Rahmen der Veranstaltung „Gerechtes Geld". Auf Empfehlung von Andreas Kuhnert, MdL Brandenburg, dem unser Mitstreiter Franz Vogler ein Leporello geschickt hatte. Das Jahr fängt gut an. Weiter so!

 

Mit herzlichen Grüßen

Ihr MitstreiterHermann Benjes

Asendorf, 13. Februar 2004

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